Der Binger Mäuseturm – Rheinromantik, Geschichte & Sage

Der Binger Mäuseturm thront auf einer winzigen Insel mitten im Rhein und gehört zu den markantesten Wahrzeichen von Bingen am Rhein. Ursprünglich im 14. Jahrhundert als Wehr- und Zollturm errichtet, bildete er gemeinsam mit der gegenüberliegenden Burg Ehrenfels einen strategischen Sperrpunkt zur Kontrolle des Schiffsverkehrs. Während des Dreißigjährigen Kriegs zerstört und im 19. Jahrhundert nach Plänen von Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner neugotisch wiederaufgebaut, diente der Turm fortan als Signalstation für die Rheinschifffahrt.

Berühmt machte ihn jedoch die Sage vom grausamen Erzbischof Hatto II., der – so erzählt man – zur Strafe von Mäusen bei lebendigem Leib gefressen wurde. Obwohl der Name „Mäuseturm“ tatsächlich vom mittelhochdeutschen musen („wachen, lauern“) stammt, beflügelt die Legende bis heute die Fantasie der Besucher.

Der Binger Mäuseturm ist nur im Rahmen städtischer Führungen zugänglich; bei normalem Wasserstand erreicht man ihn per Boot, bei außergewöhnlich niedrigem Pegel auch zu Fuß über eine freiliegende Sandbank. Die besten Panoramablicke bieten das Binger Kulturufer, die Burg Klopp und die Rheinufer-Promenade. Kombiniere deinen Besuch mit einer Rhein-Schifffahrt oder einer Weinprobe im benachbarten Rheingau, um Kultur, Landschaft und Genuss in einem Tagesausflug zu vereinen.